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Waale errichten und revitalisieren

Bewässerungskanäle werden in Tirol Waale genannt. Allseits bekannt sind die riesigen Waale im Südtiroler Vinschgau, die dieses trockenste Tal der Alpen mit Wasser versorgen – und damit den exzessiven, monokulturellen Obstanbau erst möglich machen.

Weit weniger bekannt ist die Tatsache, dass auch Almwiesen im wesentlich niederschlagsreicheren Nordalpenraum mit Waalen bewässert werden – oder wurden, um es genauer auszudrücken. Denn die Berglandwirtschaft ist längst nicht mehr von jenem Heu abhängig, das als Bergheu bekannt ist. Wie bereits an anderer Stelle beschrieben, können es sich die hart arbeitenden Bergbauern zeitlich schon längst nicht mehr „leisten“, die Bergmähder zu bearbeiten.

Weshalb also kümmern wir uns von der Schule der Alm um funktionierende Waale auf einigen Bergmähdern des Valsertales? Ganz einfach: nicht nur die Bewässerung in trockenen Zeiten allein ist eine positive Eigenschaft der Waale. Es ist eine Tatsache, dass Hartgräser wie der sogenannte Bürstling durch die laufende Versorgung mit Feuchtigkeit verschwinden, was wiederum die Heuqualität entscheidend verbessert. Mit anderen Worten: Wenn wir uns von der Schule der Alm der Erhaltung von Bergmähdern verschreiben, können wir das ohne funktionierende Waale kaum bewerkstelligen.

2016 haben wir mithilfe von Freiwilligen des österreichischen Bergwaldprojektes sowie mit Teilnehmern eines Grundkurses je einen Waal am Bergmahd Ocherloch reaktiviert. Eigentlich war es ein Neubau auf einer bestehenden, uralten Trasse. Die Bilder stammen von diesen Arbeiten.
Ein Waal wird auf der ursprünglichen Trasse neu angelegt
Erstmals rinnt wieder Wasser durch den Waal.
Fröhlich dahinplätschernder Waal am Bergmahd Ocherloch
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