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  • Werner Kräutler

Die glorreichen Sieben: der erste Grundkurs 2017 ist absolviert


Am 7. und 8. Juli hielten wir heuer den ersten Grundkurs ab. Sieben Teilnehmer_innen wollten lernen, wie es auf einer Alm zugeht. Im Vordergrund stand das Sensenmähen samt Heumachen, sowie das Erstellen eines Schrägezaunes. Auch die Bestimmung von Almkräutern konnten wir den Teilnehmer_innen vermitteln. Es war bewundernswert, mit welchem Elan sich die Schüler_innen von der ersten Minute an ins Zeug legten.

Sensenmähen am Bergmahd

Schon beim Sensenmähen war es offensichtlich: alle Beteiligten bemühten sich intensiv, diese 'Kunst der Bauern' zu erlernen. Besonders überraschend für mich war es, dass eigentlich alle Teilnehmer_innen innerhalb relativ kurzer Zeit die Grundbegriffe des manuellen Mähens erlernt hatten. Einige sogar so gut, dass ich zweifelte, ob sie wirklich das erste Mal eine Sense in der Hand hielten.

Die 'Kür' am Bergmahd Ocherloch.

Natürlich sind es unsere Lehrer, die diesen Erfolg quasi garantieren. Hans 'Joosn' Holzmann und Alois Gatt sind zwei erfahrene Bergmäher, die den Schüler_innen alle Kniffe dieser handwerklichen Tätigkeit vermittelten.

Am ersten Tag war denn auch schlechtes Wetter für den Nachmittag angekündigt. Also beeilten wir uns, nach einer Kräuterführung mit Elisabeth Mayr gleich wieder auf's Mahd zu kommen um das gemähte Gras auf sogenannte 'Stiefel' (hochdeutsch: Heinzen) zu hängen. Diese Stiefel sind einfache Holzgestelle, auf denen das Heu zum Trocknen aufgehängt wird.

Aufstiefeln nennt man es, wenn das noch nicht trockene Gras auf 'Heinzen' oder eben 'Stiefel' gehängt wird. Denn am Talausgang regnet es bereits in Strömen...

Die Schule der Alm ist bestrebt, auch kulinarisch Besonderes zu bieten. So bestand das Mittagessen des ersten Tages aus den für das Valsertal typischen Kaasnockn. Und am Abend präsentierte Helga Hager von Helgas Alm ihren absolut einzigartigen Ziegenkäse. Am zweiten Tag genossen die Teilnehmer_innen eine 'Mahdjausn' auf dem Bergmahd Öfen in rund 1900 m Seehöhe, der am Abend der inzwischen schon legendäre 'Kitzbraten' von Margit Gstrein folgte.

De Schule der Alm bietet auch kulinarisch Regionaltypisches und Schmackhaftes.

Am zweiten Tag stand dann die sensenmäßige 'Kür' auf dem Programm: das Mähen am Bergmahd Ocherloch. Und wiederum schafften es alle Teilnehmer_innen, teils elegant zu mähen.

Der Nachmittag des 2. Tages stand unter dem Titel 'Schrägezaun'. Diese Zaunform auf Almen und Bergmähdern ist in Tirol weit verbreitet. Man benötigt keine Hilfsmittel wie zum Beispiel Nägel oder Draht. Der Zaun wird so in sich verfestigt, dass er sehr stabil ist.

Holzspalten

'Kluiben', also Holzspalten vor Ort. Die 'Spälten' werden zum Bau des Schrägezaunes verwendet.

Die Teilnehmer_innen lernten zuerst, wie die 'Stecken' und 'Spälten' aus Baumstämmen herausgespaltet werden. Denn beim Spalten von Holz werden die Holz-Zellen nicht verletzt, ganz im Gegensatz zum Sägen. Dadurch halten die Zäune sehr lange.

Schrägezaunbau

Spälten (die breiten Holzstücke im Vordergrund) und Stecken werden zu einem Schrägezaun zusammengebaut.

Dann fügten sie unter der fachkundigen leitung unseres Almlehrers Alois Gatt 'Stecken' und 'Spälten' zu einem Zaun zusammen. Ein nachgerade geniales Konzept eines Zaunes, der zudem noch optimal in die Landschaft passt.

Die Schüler_innen stellten sich denn auch nach der Fertigstellung des 'Schulzaunes' stolz zu einem Abschlussfoto zusammen.

Schule der Alm, Schrägezaun

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