Wir erwarteten für den 2. Grundkurs eigentlich Dauerregen, Nebel und anderes Ungemach. Aber: Das Wetter war wider Erwarten gut. So gut sogar, dass sich die Teilnehmer_innen nicht nur im Sensenmähen sondern auch im Heu machen und Heu ernten ausgiebig üben konnten. Die Motivation dieser Truppe: beispielhaft.
Was haben wir von der Schule der Alm bei diesem 2. Grundkurs gelernt? Dass ein 4-Tageskurs wesentlich besser und natürlich intensiver ist. Vor allem, was die Teambildung der Schüler_innen anlangt. Deshalb überlegen wir auch für kommende Kurse im nächsten Jahr, die Dauer zumindest auf drei Tage pro Kurs auszudehnen. Wie das genau ausschauen soll, werden wir im Vereinsvorstand noch besprechen und fixieren.
Die acht Schüler_innen des 2. Grundkurses begannen dann auch furios. Beim Sensenmähen im Ocherloch flogen die Halme dass es nur so eine Freud' war. Auch das Heu machen und Heu ernten konnten wir mit den Schüler_innen ausgiebig üben. Auf dem Bergmahd Öfen in rund 2.100 m Seehöhe betätigten sie sich jedenfalls bereits im Stile von angehenden Bergbäuerinnen und Bergbauern.
Mähen am Ocherloch
Heu wird zum Trocknen auf 'Stiefel' gehängt, wie im Valsertal die 'Heumandln" genannt werden.
Heu machen auf 2.100 m, auf dem Bergmahd Öfen
Heuernte auf Helgas Alm
Unser bereits legendärer Almlehrer Alois 'Luis' Gatt lehrte neuerlich nicht nur Sensenmähen und Heu einbringen. Auch sein absolutes 'Steckenpferd' konnte er den Teilnehmer_innen gut vermitteln: den Bau eines Schrägezaunes. Wir sind so dankbar, dass Luis auch ein ausgezeichneter Motivator ist, der es versteht, seine 'Schüler_innen' einerseits zu Höchstleistungen anzuspornen und ihnen andererseits Erfolgserlebnisse zu verschaffen.
Abgerundet worden ist dieser Kurs mit Informationen zum Naturschutzgebiet Valsertal und zu den biologischen Besonderheiten des Gebietes, die der Naturschutzgebietsbetreuer Mag. Klaus Auffinger vermittelte. Andreas Eller, einer der vielen Bienenzüchter des Tales, erzählte nicht nur von seiner Tätigkeit sondern vermittelte auch wichtiges wissen über die fleißigen Honigsammler. Besonders beliebt sind auch die Kräuter-Führungen mit unserer Kräuterpädagogin Elli Mayr.
Luis Gatt erklärt den Teilnehmer_innen seine Heimat.
Ich denke, dass auch der Ausflug auf die Zeischalm für die Teilnehmer_innen ein Erlebnis war. Wenngleich unser Vorhaben, eine Trockensteinmauer zu errichten nicht in die Realität umgesetzt worden ist. War doch unser Almlehrer und Trockensteinmauer-Künstler Erich Gatt genau an diesem Tag verhindert. So konnte die Gruppe jedoch eine Alm kennen lernen, wie sie es in Tirol vermutlich kein zweites Mal gibt.
Ja, und da ist dann noch die Küche auf Helgas Alm. Obwohl ich sie seit nunmehr drei Jahren genieße bin ich immer wieder auf's Neue angetan von der Qualität der Speisen. Angefangen von Helgas sensationellem Ziegen-Frischkäse über die von ihr zubereiteten regionalen Speisen wie die Kaasnockn bis hin zu Margits 'Braten vom Gaiss-Zicklein': allesamt sensationell und haubenverdächtig. Von den Weinen möchte ich gar nicht anfangen, die die gelernte Sommelière Helga auftischt.
Ich hoffe jedenfalls sehr stark, dass wir diese fantastische Gruppe wieder im Tal begrüßen dürfen. Entweder als Feriengäste oder aber - noch besser - als Freiwillige Alm- und Bergmahdhelfer_innen.
Es hat Spaß gemacht!